Erstellt am 18.03.2006, korrigiert am 20.12.2008
Die frühen Schenkungen an das Bistum Würzburg hat Heinrich Wagner bereits im Jahr 1992 klargestellt!
Zur Bistumsgründung 742 schenkte Karlmann (Hausmeier von 741 bis 747),
25 Königskirchen und das Kloster Karlburg an das Bistum Würzburg.
Die 25 Königskirchen und die Klosterkirche sind:
Ort |
Patrozinium |
|
|
Kreuznach an der Nahe |
Martin |
Ingelheim am Rhein |
Remigius |
Nierstein am Rhein |
Maria |
Groß-Umstadt |
Petrus |
Lauffen am Neckar |
Martin |
Heilbronn am Neckar |
Michael |
Stöckenburg an der Bühler |
Martin |
Osterburken |
Martin |
Schweigern |
Martin |
Königshofen an der Tauber |
Martin |
Gaukönigshofen |
Martin |
Sonderhofen |
Remigius |
Gollhofen |
Johannes der Täufer |
Kleinwindsheim |
Martin |
Willanzheim |
Martin |
Iphofen |
Johannes der Täufer |
Kirchheim |
Andreas |
Dornheim |
Remigius |
Würzburg |
Maria |
Herlheim |
Johannes der Täufer |
Karlburg |
Maria |
Hammelburg |
Martin |
Brendlorenzen an der fränk. Saale |
Martin |
Mellrichstadt an der Streu |
Martin |
Königshofen an der fränk. Saale |
Petrus |
Untereßfeld |
Martin |
Die Kirchenschenkung Karlmann I. an Würzburg ist in folgenden Urkunden erwähnt:
1. Bestätigungsurkunde von Ludwig den Frommen von 822.
Referenz auf 2 verschollene Bestätigungsurkunden Karl des Großen.
Nr.1: Karlmann (I.) ohne Titel schenkt 25 Königskirchen und das Kloster Karlburg.
Nr.2: Zehnten und Heerbannbußen ohne Angabe von Gütern und Rechten und keine Angabe von Herrschern und Privatpersonen.
2. Bestätigungsurkunde von Ludwig den Deutschen (840-876).
3. Bestätigungsurkunde von König Arnulf von 889.
Karlmann I. (Hausmeier von 741 bis 747) schenkte 25 Königskirchen, die Klosterkirche von Karlburg und das Kloster Karlburg an das Bistum Würzburg.
Neustadt, Homburg, Amorbach, Schlüchtern und Murrhardt wurden in der Schenkung nicht erwähnt.
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Pippin III. (König von 751 – 768), nicht Karlmann I.,
stattete 751/752 das Bistum Würzburg unter Bischof Burkhard (741 – 754)
a. mit dem Zehnten aus den ostfränkischen Gauen
(von den Gauen Waldsassen, Taubergau, Wingarteiba, Jagst-, Maulach-, Neckar-, Kocher-, Ran-, Gollach-, Iff- und Haßgau, von Grab- und Tullifeld, Saale- und Werngau, vom Gozfeld und vom Badanachgau)
b. und mit dem Zehnten von 26 Königsgütern
(Ingelheim (am Rhein), Riedfeld im Rangau (heute Ortsteil von Neustadt/ Aisch), Rügshofen im Volkfeld, [Bad] Kreuznach (an der Nahe), Nierstein (am Rhein), (Groß-)Umstadt, Albstatt (wüst auf der Gemarkung von Roßbrunn westl. Würzburg), (Gau- )Königshofen, Sonderhofen, Gollhofen, (Burg- )Bernheim, Ickelheim, Willanzheim, (Grafen-)Rheinfeld, Gänheim im Gozfeld, Prosselsheim, Hallstadt im Radenzgau, Chungeshofe (Königshofen a.d. Tauber oder Königsfeld bei Ebermannstadt), [Bad] Königshofen (i. Gr.), Salz (bei Bad Neustadt/S.), Hammelburg, Iphofen, Dettelbach, (Ober-)Pleichfeld, Heilbronn und Lauffen) aus.
Die Zentschenkung Pippin III. an Würzburg ist in folgenden Urkunden erwähnt:
1. Von König Arnulf (887-899) Diplom n.69 von 889 November.
Reihenfolge: Pippin (III.), Karlmann (II.), Ludwig der Fromme.
2. Von König Heinrich I. von 923.
Reihenfolge: Pippin (III.), Karlmann (II.), Ludwig der Fromme, Arnulf, Konrad I.
3. Von König Otto III. von 992.
Reihenfolge: Pippin (III.), Karlmann (II.), Karl der Große.
Pippin III. (König von 751 – 768) stattete das Bistum Würzburg mit dem Zehnten aus.
Bei der in den Urkunden Zweitgenannten Person, Karlmann (II., König von 768 – 771), handelt es sich um den Bruder von Karl den Großen (Karl war König von 768 – 800 und Kaiser von 800 - 814).
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Zusätzlich verlieh Pippin III. dem Bistum die Immunität.
Das geschah mit größter Wahrscheinlichkeit kurz nach November 751 (Königserhebung) oder im darauf folgenden Jahr 752.
Der emotionale Hintergrund:
Bischof Burkhard hatte Pippin III. durch seine Mithilfe bei der diplomatischen Vorbereitung der Königserhebung am päpstlichen Hof einen unschätzbaren Dienst erwiesen.
Pippin wurde durch die Mithilfe Bischofs Burkhard von Würzburg im Nov. 751 zum König gewählt, die Merowinger wurden durch die Karolinger als Könige abgelöst. Der existierende merowingische König Schilderich wurde in ein Kloster verbannt.
Die Immunitätverleihung Pippin III. an Würzburg ist in folgenden Urkunden erwähnt:
1. Bestätigungsurkunde von Ludwig den Frommen von 822.
Referenz auf 1 verschollene Bestätigungsurkunde Karl des Großen.
Reihenfolge: Karl der Große und Vorgängerkönige (Karlmann (II.), Pippin (III.).
2. Bestätigungsurkunde von Arnulf D66 von 889 November 21.
Referenz auf Vorurkunde von Ludwig den Frommen.
Referenz auf nicht enthaltene Bestätigung von Ludwig den Deutschen.
3. Diplom D110 von König Otto III. von 992.
Im zweiten Teil des Diploms steht explizit: König Pippin hat dem Bistum Würzburg unter Bischof Burkhard die Immunität verliehen.
Pippin III. verlieh dem Bistum Würzburg die Immunität.
Bei der in den Urkunden Zweitgenannten Person, Karlmann (II., König von 768 – 771), handelt es sich um den Bruder von Karl den Großen (Karl war König von 768 – 800 und Kaiser von 800 - 814).
Literaturhinweis:
1250 Jahre Bistum Würzburg, 1992, Die Zehnschenkung Pippins für Würzburg (751/2), Heinrich Wagner, Seite 35-38.
Die Liste der Hausmeier und Könige und Kaiser von Pippin II. bis Otto III.
Pippin II. |
679-714 |
Karolinger, Hausmeier.
Ab 688 Hausmeier Neustrien und Austrien, Merowinger = Marionetten. |
Karl Martell |
717-741 |
Karolinger, Hausmeier.
Ab 737 kein Merowingerkönig. |
Karlmann I. |
741-747 |
Karolinger, Hausmeier in Austrien. Ab 743 wieder ein Merowingerkönig. |
Pippin III. |
741-751
751-768 |
Karolinger, Hausmeier Neustrien. Ab 743 wieder ein Merowingerkönig. Ab 747 Hausmeier Neustrien und Austrien. König ab 751, Absetzung des Merowingerkönig. |
Karlmann II. |
768-771 |
Karolinger, König. |
Karl der Große |
768-800
800-814 |
Karolinger, König.
Kaiser. |
Karl der Jüngere |
800-811 |
Karolinger, König. |
Ludwig der Fromme |
781-813 |
Karolinger, König von Aquitanien. |
Pippin geb. Karlmann |
781-810 |
Karolinger, König von Italien. |
Ludwig der Fromme |
813-840 |
Karolinger, Kaiser. |
Ludwig II, der Deutsche |
843-876 |
Karolinger, König. |
Karlmann (von Bayern) |
876-880 |
Karolinger, König von Bayern. |
Ludwig III, der Junge |
876-882
880-882 |
Karolinger, König in Franken-Sachsen.
König in Bayern. |
Karl III, der Dicke |
876-881
882-887
881-888 |
Karolinger, König in Alemannien.
König.
Kaiser. |
Arnulf (von Kärnten) |
887-896
896-899 |
Karolinger, König.
Kaiser. |
Ludwig IV, das Kind |
900-911 |
Karolinger. |
Konrad I, der Junge |
911-918 |
Konradiner. Kognatisch mit den Karolingern verwandt. |
Heinrich I., der Vogler |
919-936 |
Liudolfinger. Kognatisch verwandt mit den Billunger und den Babenberger. |
Otto I, der Große |
936/962-973 |
Liudolfinger (Ottonen). |
Otto II, der Rote |
973/967-983 |
Liudolfinger (Ottonen). |
Otto III. |
983/996-1002 |
Liudolfinger (Ottonen). |
|