An der umkränzten Vorderseite, die von Witterungseinflüßen angegriffen ist, ist oben der gekreuzigte Heiland und darunter ein Kelch eingemeißelt, auf dem Querbalken Blätter und Früchte(Wein). Auf der darunter befindlichen kreisförmigen Tafel ist folgende Inschrift eingemeißelt:
Anno 1703
Den 28. Marty ist meister
Hannß michael Geyer seines
Alterß 33. Jahr christlich zur
erden Bestetiget worden zur
gedechtnus hatt sein Nachbager
meister Jacob leimgrub
margreta dessen haus
frau dieses Creitz auff
Richten lassen
Amen.
Das Wort Nachbagermeister macht etwas Kopfzerbrechen. Doch geht aus den unten am Rand eingemeißelten Weck, Semmeln und Brezeln hervor, daß der Verstorbene das Bäckerhandwerk ausgeübt hatte und sein Nachfolger –Nachbäckermeister- Jacob Leimgrub und dessen Ehefrau dieses Kreuz errichten ließen.
Das besondere an dieser Grabplatte ist, daß auch auf der Rückseite eine Inschrift mit folgenden Wortlaut eingemeißelt ist:
Der dodt ist wohl ein böser
Gast sogar auch seinen wirth
antast, die menschen gleich den
foglen Ropfft, ja keinen last er
ungezopfft. Obschon der geyer flicht
Hoch mus er doch Krich in diß loch
Mit Rosenblumen gefallen ab
hir Ruht er sanft iglich in dem grab
Amen.
Ins zeitgenössische Deutsch gebracht würde sich folgender Vers ergeben:
Der Tod ist wohl ein böser Gast
Sogar auch seinen Wirt antast
Die Menschen gleich den Vöglein rupft,
Ja, keinen läßt er ungezupft.
Obschon der Geier fliegt hoch,
Muß er doch kriechen in das Loch.
Mit Rosenblumen gefallen ab
Hier ruht er sänftiglich im Grab.
Ein wahrhaft sinniger und auch witziger Spruch, der dadurch noch eine besondere Note bekommt, weil von dem hochfliegenden Geier die Rede ist und der Verstorbene Geyer geheißen hat.