Neustadt am Main - Gestern und Heute
 
    
  Römerlager Main-Lippe 

3 Römerlager gab es von 4-6 n. Chr. an der Lippe. Holsterhausen, Haltern, Anreppen.
Römerlager am Main
Römerlager, die Unterschiede Lippe-Main. Am Main hat man nur ein Lager in Marktbreit gefunden.
  Römerlager am Main 

280 km konnten auch die Römer nicht an einem Tag mit einem Schiff zurücklegen.
Römerlager Marktbreit
Römerlager Marktbreit bei Flusskilometer 280
  Römerlager Neustadt? 

Von Neustadt nach Marktbreit brauchten die Römer einen Tag mit einem Schiff.
Römerlager Marktbreit
Römerlager in Neustadt a. Main mit 2,7 ha? Bayernatlas
  Römerlager Marktbreit 

Römerlager Marktbreit leere Latrinen
Römerlager Marktbreit, leere Latrinen
Das Römerlager Marktbreit ging nie richtig in Betrieb. Woher die Archäologen das wissen? Unter anderem, weil die Latrinen- und Vorratsgruben nie benutzt wurden.
  Römerwege Marktbreit 

Wege nach Marktbreit. Der Main war die Lösung.
Von Mainz nach Marktbreit über dem Main
Wie kamen die Römer von Mainz nach Marktbreit, Dr. Armin Volkmann.
  Römerlager Marktbreit 

Keine Römer Legionen in Marktbreit
Römerlager Marktbreit existierte 6 n. Chr. nicht
Viele widersprüchliche Aussagen auf Wikipedia bez. Lager Marktbreit
  Kein Vergleich 

Ein falscher Vergleich: Der Limes ab 69 n. Chr. Da gab es Marktbreit schon lange nicht mehr.
Falscher Vergleich auf Wikiwand
Marktbreit wurde 9 n. Chr. von den Römern abgebrannt.
  Das 37 ha Römerlager Marktbreit - erbaut ab 7 n. Chr. 

Das Römerlager Marktbreit am Main bei Fluss Kilometer 280.

Es muss jedoch noch weitere Römerlager entlang des Main gegeben haben!


Das 1. Römerlager in Mainbreit, an der Südspitze des Maindreieck, war ein 9 ha kleines Lager mit einem Graben.
Eine Datierung des 1. Lager, ist laut den Archäologen, nicht möglich.
Es deutet aber, nach meiner Meinung, alles darauf hin, dass dieses Lager ein Marschlager war, dass zur Erkundung diente, bevor man mit dem Bau des 37 ha Lager begann.

An gleicher Stelle wurde dann ein 37 ha großes Lager erbaut.

Bernd Steidl, Hauptkonservator und Leiter der Abteilung Römerzeit der Archäologischen Staatssammlung in München, vermutet,
dass das 37 ha Lager in der Zeit zwischen 5/7 und 9 n. Chr. errichtet wurde. Vermutlich während der Zeit der Statthalterschaft des Publius Quinctilius Varus (7–9 n. Chr.).

Aber der Baubeginn des 2. Römerlager mit 37 ha konnte nicht 5 n. Chr. sein. Denn Tiberius hielt sich in den Jahren 4 und 5 n. Chr., nur im Norden von Germanien auf. Über Winter 4/5 und 5/6 war er jeweils in Rom.
Im Jahr 6 n. Chr. fand der Feldzug zu Marbod statt.
Velleius startete von der Lippe aus, durch das Land der Chatten (Kassel) nach Böhmen. Ein Weg von ca. 540 km bis nach Prag.
Tiberius, der auch über Winter 5/6 in Rom war, startete von Carnuntum an der Donau aus, ca. 20 km Süd-West-West von Bratislava.
Von Carnuntum nach Prag sind es ca. 320 km, Richtung Nord-West.

Das bedeutet, um 6 n. Chr., existierte das neue 37 ha Lager in Marktbreit noch gar nicht!
Baubeginn war erst 7 n. Chr. unter Varus.
Es brauchte, laut den Archäologen, ca. 3-4 Jahre, das neue Römerlager aufzubauen.
Und 9 n. Chr. war es noch nicht fertig gebaut, und wurde von den Römern abgerissen.


Nach der Varus-Schlacht, 9 n. Chr. wurde das Lager, dass noch gar nicht fertig gebaut war, und noch nicht von einer Legion besetzt wurde,
von den Römern wieder aufgegeben und zerstört.

Das Römerlager in Marktbreit auf dem Kapellenberg, wurde bei einer archäologischen Befliegung des südlichen Maindreiecks am 20. Juli 1985 durch Otto Braasch gefunden. Die Ausgrabungen fanden von 1986 bis 1988 und von 1989 bis 1992 statt.

Die Größe des 2ten Lager in Marktbreit betrug etwa 37 ha, 740x480 m, sein Umfang 2,3 km.
Das Lager war NICHT für zwei Legionen ausgelegt, so wie das Lager Mainz.
Es war laut dem Archäologen Dr. Thomas Völling für 1 Legion = max. 6.000 Soldaten ausgelegt!

Das große Lager Marktbreit wurde nicht ausschließlich als militärisches Lager geplant.

Der Originaltext vom Archäologen Dr. Thomas Völling auf der Infotafel 2 in Marktbreit:
Das Zentralgebäude, die Principia, entspricht in ihrer Größe den Lagerzentren für nur eine Legion, und auch eine Verdoppelung von Praetorium (Wohngebäude des Legionskommandanten) oder Tribunen Häusern für die höchsten Offiziere ließ sich nicht beobachten. Es ist deshalb wahrscheinlicher, dass Marktbreit nicht ausschließlich ein militärisches Lager war, sondern gleichzeitig auch zivile Aufgaben eines "Zentralortes" in der neu zu errichtenden Provinz Germania übernehmen sollte.
Die Funde aus dem Lager zeigen bereits den nur unvollständigen Ausbau, dass die Anlage niemals in vollem Umfang funktionstüchtig gewesen sein kann, so lässt die extreme Fundarmut daran zweifeln, ob überhaupt jemals eine über den Bautrupp hinausgehende größere Besatzung in Marktbreit stationiert war.

Der komplette Text von Dr. Thomas Völling (Archäologe) von der Römertafel 2 in Marktbreit finden Sie rechts unten.


Das 2te Römerlager Marktbreit wurde für eine Legion = 6.000 Soldaten, geplant und gebaut.
Es wurde nie mit Soldaten belegt, wissenschaftlich fundiert.
Die Latrinen- und Vorratsgruben wurden nie benutzt.
Eine extreme Fundarmut lässt daran zweifeln, ob überhaupt jemals eine über den Bautrupp hinausgehende größere Besatzung in Marktbreit stationiert war.
Das bedeutet, es wurde nie fertig gestellt und nie von einer Legion genutzt.
Und das 37 ha Lager in Markbreit wurde erst ab 7 n. Chr. gebaut, es existierte 6 n. Chr. noch gar nicht.
Auch das sind Beweise, dass der Römerfelzug 6 nC zu den Markomannen nicht über Marktbreit ging.


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Mehr Details: Mehr Fakten zum 37 ha Römerlager in Marktbreit auf dem Kapellenberg, erbaut 7 n. Chr.
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Widersprüchliche Aussagen bez. des Römerlager Marktbreit auf Wikipedia
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Der kürzeste Fußmarsch von Mainz über Miltenberg nach Marktbreit beträgt zwar nur ca. 160 km, jedoch war der 280 km lange Wasserweg zu dieser Zeit sicher einfacher und schneller, um die Güter für den Lageraufbau von Mainz nach Marktbreit zu transportieren.
Eine Römerstraße von Mainz nach Marktbreit wurde zudem bis heute auch nicht gefunden. Und für den Landweg auch keine Lager zwischen Mainz und Marktbreit.

An der Lippe hat man bis heute schon sechs römische Kastelle gefunden.
Fünf hatte man vor der Zeitenwende gebaut, 3 davon vor der Zeitenwende schon aufgegeben.
In der Zeit von 4 bis 6 n. Chr. existierten 3 Römerlager an der Lippe.
Das Marschlager in Holsterhausen, es wurde 11 v. Chr. von Drusus gebaut.
Das Hauptlager in Haltern, das 7 v. Chr. von Tiberius gebaut wurde.
Und das Winterlager in Anreppen, das auch von Tiberius gebaut wurde, allerdings 4 nach Christus. Anreppen war am nächsten zur Lippe Quelle. 6 n. Chr. wurde es aufgegeben.
Die Lippe vom Rhein bis zum östlichen Lager Anreppen ist ca. 190 km lang.

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Das römische Winterlager Anreppen von 4-6 n. Chr.
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Das Lager in Anreppen wurde von Tiberius 4 n. Chr. als Winterlager bei der Quelle der Lippe gebaut. Die Römer unter Tiberius hielten sich ab 4 n. Chr. nur im Norden von Germanien auf. Die beiden Winter von 4-5 und 5-6, verbrachten sie jeweils im Winterlager an der Lippe. 6 n. Chr. diente es als Ausgangspunkt für den Feldzug des Sentius Saturninus zu den Markomannen in Böhmen. Der Zeitzeuge Velleius Paterculus nennt für den Feldzug des Sentius Saturninus kein Ausgangslager Mainz. Er nennt auch keine Anzahl der römischen Soldaten beim Feldzug von Sentius Saturninus und auch nicht bei dem von Tiberius, der Carnuntum an der Donau als Ausgangspunkt hatte.

Der Feldzug von Sentius Saturninus verlief vom Winter-Römerlager Anreppen durch das Land der Chatten (über Kassel) nach Böhmen,
nicht entlang des Mains über Marktbreit.
Und 5 Tagesmärsche vor Erreichen der Vorhut der Markomannen wurde der Feldzug von Tiberius und der von Sentius Saturninus abgebrochen.
Es gab kein aufeinander treffen der Römer und der Markomannen im Jahre 6 n.u.Z.!
Und es gab natürlich auch keinen Friedensvertrag. Warum auch?

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Mehr Details: Der Markomannen Feldzug 6 n. Chr ging NICHT über Langenprozelten und NICHT über Marktbreit
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Die Versorgungsgüter wurden zur damaligen Zeit von Mainz aus, sicherlich über den Wasserweg Main (vorbei an Locoritum, dem heutigen Neustadt am Main), zum Kapellenberg gebracht. Locoritum existierte damals sicherlich noch. 700 Jahre später war der See ein Sumpf, in dem Ort der damals Rorinlacha hieß: Ein mit Röhricht bewachsener Sumpf.

1981/82 wurden in Mainz bei Bauarbeiten in Rheinnähe die guterhaltenen Überreste mehrerer Fluss-Schiffe aus römischer Zeit gefunden. Es wurden zwei der fünf gefundenen Fluss-Schiffe im Museum für Antike Schifffahrt in Mainz rekonstruiert und sind seitdem dort, zusammen mit den Originalfunden, ausgestellt.

Ein Netz von römischen Lagern wurde sicherlich am Main um 10 v.u.Z geplant und umgesetzt. Sicherlich nur über den Wasserweg Main.

Denn die Distanz eines Tagesmarschs von einem römischen Soldaten betrug ca. 35 km.
Das wären, als Landweg, ca. 8 Römerlager am Main entlang.
Bzw. 5 Römerlager beim kürzesten Fußmarsch über Miltenberg von 160 km.
Inklusive des Lagers in Marktbreit.

Diesen Land-Ansatz zu verfolgen ist nicht logisch, den im Lager Marktbreit waren nie viele Soldaten.
Römerlager am Main über Land zu suchen, macht sicherlich kein Sinn.
Römerlager entlang des Wasserweg Main zu suchen, macht Sinn.


Die Römer konnten mit Ihren Fluss-Schiffen ca. 90-100 km pro Tag zurücklegen. Das bedeutet, es fehlen noch 2 Römerlager entlang des Mains.
Quelle: Dr. Armin Volkmann, Germanische Besiedlungsmuster und römische Erschliessungsstrategien, in Der Limes 10/2016 Heft 2.

In Neustadt am Main, ca. 86 Flusskilometer entfernt von Marktbreit, existiert eine Befestigungsanlage auf dem Michaelsberg, ca. 2 m künstlich erhöht gegenüber der ursprünglichen Höhe. Bisher dachte man, die Anlage geht auf die fränkische Landnahme zurück.

Vielleicht liegen deren Ursprünge noch früher, als sich die Römer am Main aufhielten und in Marktbreit ein Lager errichteten.
Das zwischen Marktbreit und Mainz kein weiteres römisches Kastell mehr existiert hat, ist schwer nachzuvollziehen und auch nicht logisch.

Kreisheimatpfleger Altlandkreis Lohr, Dr. Theodor Ruf:
Um über die Geschichte etwas Interessantes zu finden, »muss man mindestens zwei Meter in die Tiefe gehen«.
MainEcho im November 2010.

Eine Auswertung mit Airborne Laserscanning könnte Klarheit bringen, ob sich auf dem gesamten großen Areal (ca. 200 m ost-west x 150 m = 3ha) des Michaelsberg in Neustadt am Main ein Römerlager befand. Ein noch existierender Hohlweg könnte der Befestigungs-Graben des Römerlagers zum Westen hin gewesen sein. Ein Phallus, ein römischer Glücksbringer, wurde in der Nähe des Hohlwegs gefunden, in privatem Besitz.

Man muss sich wirklich fragen, warum bis heute nur ein Römerlager am Main, das in Marktbreit, aus dieser Zeitepoche gefunden wurde. Hat man vielleicht nicht gezielt und nicht intensiv nach weiteren Lagern am Main, zwischen Marktbreit und Mainz gesucht?

Quellen bez. des Feldzugs der Römer zu den Markomannen 6 n.u.Z.:
Römische Geschichte. Historia Romana. Buch übersetzt von Lateinisch in Deutsch und herausgegeben von Marion Giebel, Reclam Verlag, Stuttgart 2014, ISBN 978-3-15-008566-0
Römische Geschichte. Historia Romana. Online Auszüge in Deutsch aus Giebel Marion, Reclam Verlag, http://www.clades-variana.com/velleius_paterculus.htm


ALLE INFOS ZU DEN RÖMERN IN GERMANIEN auf Weyer-Neustadt.de

Römerlager Marktbreit - das Einzige am Main? - nicht nachvollziehbar!

Mehr Fakten zum 37 ha Römerlager in Marktbreit auf dem Kapellenberg, erbaut 7 n. Chr.

Widersprüchliche Aussagen bez. des Römerlager Marktbreit auf Wikipedia

Infos vom Archäologen Dr. Thomas Völling zum Römerlager Marktbreit aus dem Jahr 2001

Die Römer-Aktivitäten in Germanien von 12 v. Chr. bis 9 n. Chr.

Tiberius in Germanien von 4 bis 6 n. Chr. - Quelle: Velleius Paterculus

Der Markomannen Feldzug 6 n. Chr. ging NICHT über Langenprozelten und NICHT über Marktbreit

Das römische Winterlager Anreppen von 4-6 n. Chr.

Wie kamen die Römer um 0 von Mainz nach Marktbreit, Dr. Armin Volkmann

Welche Spuren aus der Römerzeit gibt's in Main-Spessart?



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Widersprüchliche Aussagen auf Wikipedia bez. Lager Marktbreit
Widersprüchliche Aussagen auf Wikipedia bez. Lager Marktbreit
Römerlager Marktbreit. Baubeginn: 7 n. Chr. Aufgabe: 9 n. Chr. Nach der Varusschlacht.
  Baubeginn und Ende 

Baubeginn und Ende Römerlager Marktbreit
Baubeginn 7 n. Chr. und Ende Römerlager Marktbreit 9 n. Chr.
Der Baubeginn und das Ende des Römerlager Marktbreit, werden von vielen Personen ignoriert.
  Römertafel 2 Marktbreit 

Auszug1 Römertafel 2: Das Römerlager auf dem Kapellenberg in Marktbreit.
Römerlager Marktbreit
Extrem wenig Funde im Römerlager Marktbreit. Es war nie in Betrieb.
  Römertafel 2 Marktbreit 

Auszug2 Römertafel 2 auf dem Kapellenberg in Marktbreit
Römerlager Marktbreit
Das Römerlager Marktbreit ging nie in Betrieb.
  Römerlager Marktbreit 

Infos zu den Ausgrabungen auf dem Kapellenberg in Marktbreit. Text der Tafel 2.
Archäologe Dr. Thomas Völling über Marktbreit
Marktbreit war für 1 Legion geplant, wurde aber nie fertig gestellt. Das Buch ist erhältlich im Museum Marktbreit.
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