800 |
25. Dezember, Kaiserkrönung Karl des Großen in Rom durch Papst Leo III. |
804 |
Endgültige Unterwerfung der Sachsen. Es existieren Bischofssitze in Paderborn, Minden, Verden, Osnabrück und Münster. Alle Bischofssitze sind Mainz unterstellt. Lex Saxonum ist das sächsische Gesetz, das den Sachsen, obwohl am fränkischen Lex Ripuaria orientiert, größtenteils ihr altes Volksrecht wiederbringt. Ende der Sachsenkriege, nach 32 Jahren. 10.000 Sachsen werden zerstreut nach Franken und Gallien umgesiedelt. Siehe Sachsennamen: Sachsenhausen, Sachsenheim, etc. in Schwaben und Franken. Die Todesstrafe wird durchgeführt, wenn heidnische Bräuche weiter verfolgt werden. „Christentum oder Tod.“ |
806 |
Karl der Große legt seine Nachfolge und Reichsteilung fest, niedergeschrieben in der Divisio regnorum (als Original erhalten) auf dem Reichstag in Diedenhofen. |
812 |
Gegen die Übergabe von Venedig und Dalmatien erkennt der oströmische Kaiser Michael I. die Kaiserwürde Karls an. |
814 |
Karl stirbt. Größte Ausdehnung des Frankenreiches. Das Reich wir aufgeteilt unter Karl, Pippin (Geburtsname Karlmann) und Ludwig. |
815 |
Gründung des Bistums Hildesheim als Suffraganbistum von Mainz durch Kaiser Ludwig den Frommen (814-840), den dritten Sohn Karls des Großen, am 1. Juli auf dem Reichstage zu Paderborn. |
817 |
Auf dem Konzil zu Aachen, legte Ludwig der Fromme für die Klöster eine Trinkordnung für Wein und Bier fest. |
817 |
Urkunde Ludwig d. Frommen an Kloster Neustadt, Abt Spatto, mit dem Inhalt: Bestätigung des Königsschutz, Immunität, Besitzbestätigung (nach Dr. Heinrich Wagner). |
839 |
Die südliche Neustädter Klostergrenze ist auch in der Tauschbestätigung Ludwig des Frommen für das Kloster Fulda mit einem Grafen Poppo aus dem Jahre 839 aufgeführt.
Zusammen mit seinem Bruder Hatto schenkte Poppo / Boppo dem Kloster Fulda Güter in Buchen, heute Mittel- oder Wachenbuchen bei Hanau. |
840 |
Graf Poppo, Anhänger der Reichseinheitspartei, wird von Ludwig dem Deutschen ausgeschaltet und tritt in das Kloster Neustadt ein. |
843 |
Reichsteilung im Vertrag von Verdun in ein Ost-, West- und Mittelreich. Ludwig der Deutsche (843-876) bekommt das Ostfrankenreich. |
845 |
Die Wikinger überfallen Paris und erobern Teile Englands. |
Um 850 |
Die Passio maior sti. Kiliani wird von Mönch Engelhard geschrieben. |
Um 855 |
Die erste Lebensbeschreibung (Vita) von Bischof Burkard / Burkhard, gestorben 754, erscheint. Der Verfasser ist Mönch Engelhard. |
858 |
Urkunde Ludwig d. Deutschen an Kloster Neustadt, Abt Witgar, mit dem Inhalt: Bestätigung des Königsschutz, Immunität, Besitzbestätigung (nach Dr. Heinrich Wagner). |
870 |
Es gibt 2 fränkische Teilreiche, West und Ost. Das Mittelreich wird entlang der heutigen deutsch-französischen Sprachgrenze aufgeteilt. |
871 |
England wurde von angelsächsischen Königen regiert, die aus den skandinavischen Normannen hervorgingen. |
891 |
Ausbau der Abtei Neustadt/Main unter Graf Poppo II. als Stützpunkt der Herrschaft über den Waldsassengau. |
895 – 906 |
Krise der Karolingerherrschaft. Die Adelsgeschlechter der Babenberger und Popponen kämpfen mit den Konradinern um die Vorherrschaft in Ostfranken. |
907 |
Nach den drei Schlachten von Pressburg gegen die Ungarn im Sommer 907 wurde die Grenze des Ostfrankenreiches bis an die Enns zurückgenommen. |
910 |
Zerstörung von Würzburg durch die Ungarn. Die karolingischen Abteikirche Peter und Paul in Neustadt, wird nicht durch die Ungarn zerstört, es war Würzburg. |
911 |
Nach dem Tod des letzten karolingischen König Ludwigs IV. im Ostfrankenreich wird der Konradiner Konrad I. König des Ostfrankenreiches. |
919 – 1024 |
Herrscherhaus der Ottonen |
919-936 |
12. Mai 919, Heinrich I., ein Sachse, wird deutscher König in Fritzlar. Seine Frau soll eine Urururenkelin von Sachsenherzog Widukind gewesen sein. |
950 |
Erste Schwarzpulverraketen in China. |
955 |
Otto I., Sohn Heinrich I., siegt am 10. August über das Reiterheer der Ungarn in der Schlacht auf dem Lechfeld. Ende der mehr als 50 Jahre andauernden Ungarneinfälle. |
962 |
Otto I. wird in Rom zum deutschen Kaiser gekrönt. Beginn des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. |
976 Mai 04 |
976 kommt es im Stift in Aschaffenburg zu einem Kriminalfall, der Einblick in die Schreibstuben und Rechtsfindung jener Zeit gibt. Der Kantor Gozmar schlug bei einem handfesten Streit mit Alemarus, einem Gehilfen des Notars Herward, mit einem Tintenfass nach demselben, traf jedoch ungewollt seinen Neffen, der dadurch getötet wurde. Alemarus flüchtet und wird schließlich von den Angehörigen des Getöteten im Turm belagert (außer dem Getöteten waren noch drei Familienangehörige im Stift). Der davon in Kenntnis gesetzte Graf (Vogt) nimmt die Belagerer (milites) gefangen und zieht ihre Güter für den Bischof ein. Am 28. April wird die Straftat unter Vorsitz von Erzbischof Williges, unter „Beizitz“ der Bischöfe von Speyer, Worms, Prag und Mähren verhandelt und geurteilt. Gozmar wurde wegen Tötung seines Neffen zum Verlust seines Amtes, seiner Einkünfte und zu Gefängnis (Inklaustration) im Kloster Neustadt verurteilt. Die übrigen Familienangehörigen des Straftäters wurden (in der Hirarchie) an letzte Stelle gesetzt und verloren ihr Stimmrecht im Stift. Außerdem wurde festgelegt, dass im Stift künftig nicht mehr als drei Mitglieder einer Familie aufgenommen werden sollten. |
Um 933 |
Entdeckung Amerikas (Winland) durch den Wikinger Leif Erikson. |
Vor 1000 |
Ebon, der Vogt des Klosters Neustadt, hat das Kloster in seinen Gütern beeinträchtigt. Quelle: Diplom Otto III., 1000 Apr 10, DO III 354. |
Vor 1000 |
Enge Verbindung des Kloster Neustadt zu der Reformabtei St. Maxim zu Trier (Eintrag von Neuenstat in deren Nekrolog) und zu St. Pantaleon zu Köln (Eintrag des Neustadter Abt Bernhard in deren Totenbuch). |
Um 1000 |
Kaiser Otto III. verhalf Abt Bernhard wieder zu seinen in der Umgebung von Schweinfurt entwendeten Neustädter Kloster-Gütern. |
1000 10. April |
Otto III, bestätigt am 10. April 1000 dem Kloster Neustadt die vorher ausgestellten Privilegien von Ludwig den Frommen und Ludwig den Deutschen. |
1000 |
Otto III. lässt die Gruft Karl des Großen in der Krypta des Aachener Doms öffnen. |
Ab 1000 |
Kloster Neustadt befand sich im Einfluss der Gorzer Reform. |
1002, Januar |
Otto III. stirbt. |
1000 – 1200 |
Aufkommen und große Verbreitung von häretischen Sekten in europäischen Ländern. Dieses zwingt die Kirche, ihre Haltung gegenüber dem Hexenglauben zu ändern und die Existenz von Hexen einzugestehen. |
Um1002 gefälscht, 993 Dez. 12 (datiert)
|
Diese Urkunde wurde von Bischof Heinrich I. von Würzburg um 1003 gefälscht. Die Urkunde wurde auf Bischof Bernward und den 993 nicht mündigen Kaiser Otto III., ein Liudolfinger bzw. Ottone, ausgestellt. Burkhard sollte Neustadt, Amorbach, Homburg, Schlüchtern und Murrhardt an das Bistum Würzburg geschenkt haben. Mit dieser gefälschten Urkunde besaß Würzburg die Rechte über diese Orte und Klöster. |
1007, Nov.1 |
König Heinrich II. (ab 1014 Kaiser) gründet auf einer Reichssynode in Frankfurt das Bistum Bamberg. |
Um 1015 |
Abt Bernhard I. wird in der Kapelle St. Petri begraben. Fragmente seiner Grabplatte wurden 1960 in der Vierung und 1977 nahe der Südwestecke des heutigen Dominikanerinnenklosters in Neustadt am Main gefunden. |
1017 |
Aussterben der einflussreichen Markgrafen von Schweinfurt, die zu den wichtigsten fränkischen Adelsgeschlechtern gehörten. |
1024 – 1125 |
Herrschaft der fränkischen Salier. Erster König, Konrad II. |
1030 |
Für die Würzburger Bischöfe liegt erst eine Münzrechtsbestätigung von 1030 vor. Die ältesten Würzburger Münzen sind jedoch 2 Denare von Ludwig dem Kind, er regierte von 899 bis 911. |
1046 – 1058 |
Fünf deutsche Päpste direkt hintereinander: Clemens II., Damasus II., Leo IX., Viktor II. und Stephan IX. |
1050 |
Wahrscheinlich erste Fischersiedlung in Rothenfels, das zum Landbesitz des Klosters Neustadt gehört. |
1054 |
Spaltung der Kirche. Byzanz löst sich von Rom. |
1066 – 1070 |
Ganz England wird von den Normannen erobert. |
1070 |
Umstrukturierung des fränkischen Herrschaftsraumes durch die Gründung des Bistums Bamberg. Die Bistümer Würzburg und Eichstätt müssen Gebietseinbußen hinnehmen. |
1073 |
Investiturstreit zwischen Kirche und Staat. Papst Gregor VII. verbietet die Laieninvestitur (Seit dem frühen Mittelalter, Einsetzung der Äbte und Bischöfe durch den Kaiser). |
1076 |
Synode von Worms: Heinrich IV. und die deutschen Bischöfe erklären Papst Gregor VII. für abgesetzt. Heinrich IV. wird daraufhin von Gregor VII. im April gebannt und exkommuniziert. Mit dem Bann wird gleichzeitig der Treueid zwischen Heinrich IV. und seinen Gefolgsleuten aufgelöst. |
1077 |
Bußgang nach Canossa. Papst Gregor VII. hebt den Bann gegenüber König Heinrich IV. auf. |
1077, März 15 |
Der Gegenkönig Rudolf von Rheinfelden wird in Forchheim gewählt, sein Anhänger Bischof Adalbero war dabei. Bei seiner Rückkehr nach Würzburg waren die Stadttore von den königstreuen Würzburgern verschlossen. Seit dieser Zeit hatte Bischof Adalbero, mit einer sehr kurzen Ausnahme im August 1086, keinen Zugang bzw. Sitz mehr in Würzburg. |
1085, April/Mai |
Bischof Adalbero von Würzburg wurde auf der Synode in Mainz von Kaiser Heinrich IV. abgesetzt. Die Mehrheit des Würzburger Domkapitels war königstreu. Die Minderheit unter Führung des Domherrn Gerung verließ Würzburg, in Begleitung einiger Chorherren des Stifts Neumünster, und gründete in Triefenstein am Main ein Augustinerchorherrenstift. |
1093 |
Stiftung von Kloster Schönrain als Prioriat von Kloster Hirsau. Quelle: Fries S. 223, Ussermann S. 439 cod. 33
Am 29.03.1139 vom Würzburger Bischof Embrich bestätigt. |
1096 |
Papst Urban II. veranlasst den 1ten Kreuzzug nach Jerusalem. 1096-1099 Erster Kreuzzug (15.7.1099 Erstürmung Jerusalems) 1147-1149 Zweiter Kreuzzug. 1189-1192 Dritter Kreuzzug. 1197-1198 Deutscher Kreuzzug unter Bischof Konrad von Querfurt aus Würzburg und Reichsmarschall Heinrich von Kalden.
1202-1204 Vierter Kreuzzug. 1212 Kinderkreuzzug. Die Kinder wurden in Marseille als Sklaven verkauft. 1218-1229 Fünfter Kreuzzug. 1248-1254 Sechster Kreuzzug. 1270 Siebenter Kreuzzug. Folge der Kreuzzüge waren die Gründung von Ritterorden, Johanniter und Deutscher Orden. Das Ziel der Kreuzzüge, den Islam niederzuwerfen, wurde jedoch nicht erreicht und scheiterte an den nationalen Interessen der beteiligten Ritterschaften. |
1096 |
Massaker an Juden in Mainz, infolge des ersten Kreuzzugs. |
1098 |
Gründung des Zisterzienserordens durch Abt Robert Citeaux. |
Um 1100 |
Kirchenbau der romanischen Abteikirche St. Martin und Maria durch Abt Adalgerus.
Abt Adelgar wurde nach Trithemius (Annales Hirsaugienses St. Gallen, 1690, I, fol. 1 und 2) von Hirsau zur Reformation des Klosters nach Neustadt geschickt. |
Ab 1100 |
Erstarkung des Adels. Wichtige Adelsgeschlechter wie die Henneberg, Hohenlohe, Castell, Rieneck und Wertheim gewinnen während der Stauferzeit immer mehr an Einfluss. |
1102 |
Die Abtei Neustadt schenkte zwei Drittel des Weinbergs „am Berge Kalemunt“ in Homburg dem Kloster Triefenstein. |
1118/19 |
Gründung des Templerordens. |
1119 |
Erste europäische Universität in Bologna. 1150 in Paris. 1163 in Oxford. 1218 in Salamanca. 1229 in Cambridge. |
1122 |
Ende des Investiturstreits. König Heinrich V. verzichtet mit dem Konkordat von Worms auf die Einsetzung der Bischöfe durch den König bzw. Kaiser. Würzburgs Bischof Gerhard von Henneberg war 1122 der letzte Bischof, den ein deutscher König ins Amt setzte. |
Um 1125 |
Die 2te Lebensbeschreibung von Bischof Burkhard entsteht circa 370 Jahre nach seinem Tod. Sie besteht aus 3 Büchern. Der Verfasser ist wahrscheinlich der Abt Ekkehard von Aura. |
1138 – 1268 |
Herrscherhaus der Staufer bzw. Hohenstaufer |
Um 1145 – 1150 |
Die 2te Lebensbeschreibung von Bischof Burkhard entsteht circa 400 Jahre nach seinem Tod. Sie besteht aus 3 Büchern. Der Verfasser ist wahrscheinlich der Mönch Engelhardus aus dem Kloster St. Stephan zu Würzburg. Auch die 2te Vita ist laut Alfred Wendehorst von sehr mäßigem Wert. |
1146 |
Der französische Mönch Rudolf stachelte im Rheinland die Menschen auf, Juden zu ermorden. Im November 1146 zwang Bernhard von Clairvaux den französischen Mönch Rudolf zur Rückkehr nach Frankreich. |
1147, Juni – 1149 April |
Papst Eugen III. und Bernhard von Clairveaux veranlassen den 2. Kreuzzug unter dem deutschen Stauferkönig Konrad III. und Ludwig VII. von Frankreich. |
1149, Juli 25 |
Hoftag mit König Konrad und M. von Grumbach in Würzburg. |
1150, Juni |
Hoftag mit König Konrad und M. von Grumbach in Würzburg. |
1150, Juli 8 |
Urkunde vom Würzburger Bischof Siegfried von Truhendingen, ein Parteigänger der Staufer: Marquard d.J. von Grumbach erhält vom Neustädter Abt Richardus, auf Bitte von König Konrad, die klostereigenen Besitzungen in Rothenfels zu Lehen. Er erbaut darauf die Burg Rothenfels. Kaiser Konrad III. war gerade auf dem Kreuzug. Bischof von Würzburg war (Quelle: Winfried Mogge). |
1152 – 1190 |
Friedrich I. Barbarossa (*1122), König 1152, Kaiser 1155 in Rom, 1190 auf dem 3. Kreuzzug ertrunken. |
1153 |
Gründung der Zisterzienserabtei Bronnbach. Förderer der Neugründung war Erzbischof Arnold von Mainz (1153 bis 1160). |
1157, April 6 |
Kaiser Friedrich I. Barbarossa verbietet die Mainzölle von Bamberg bis Mainz außer bei Neustadt/Main, Aschaffenburg und Frankfurt gemäß dem Urteil des 1156 verstorbenen Pfalzgrafen Hermann 3. von Stahleck, Pfalzgraf bei Rhein. Der Mainzoll in Neustadt wurde 8 Tage vor und 8 Tage nach Maria Himmelfahrt (15. August) erhoben. |
1160 |
Am 24. Juli 1160 wurde der Mainzer Erbischof Arnold von Selenhofen von Mainzern unter Führung der Söhne des alten Meingots ermordet. |
1163 |
Barbarossa hielt Strafgericht über Mainz. Er entzog Mainz die städtischen Freiheiten, verbannte die Führer des Mordes an Bischof Arnold von Selenhofen (die Ministerialenfamilie der Meingote) und ließ die Stadtmauer niederreißen. |
1164 |
Das Testament Berwards von 1164 ist die erste erhaltene, von einem Neustädter Abt ausgestellte Urkunde. |
1168 |
Friedrich Barbarossa bestätigt dem Würzburger Bischof Gebhard von Henneberg (Herold) in der so genannten „Gülden Freyheit“ die Sonderstellung der Würzburger Bischöfe als Herzöge von Franken im mainfränkischen Reich.
Das Ende der hennebergischen Hochstiftsvogtei wurde besiegelt. |
1171/72 |
Kaiser Friedrich Barbarossa verjagt alle Mönche und Nonnen des Zisterzienserordens aus Deutschland. Papst Alexander III. bannt den Kaiser. |
1172 |
Absterben der Grafen von Rotenburg, Quelle: Fries S. 255. Heidingsfeld fällt an das Reich. |
Um 1190 |
Die romanische Kapelle auf dem Margarethenhof (Neustädter Klosterhof) wird erbaut. |
1190 – 1191 |
Philipp von Schwaben ist Elekt als Bischof von Würzburg. |
1190 – 1197 |
Der Staufer Heinrich VI. (*1165), Sohn von Barbarossa, König 1190, Kaiser 1191, 1197 plötzlich mit 32 Jahren in Messina gestorben. |
1192 |
Die Propstei Pflochsbach (mit Sendelbach) wird dem Kloster Neustadt unterstellt. |
1198 – 1202 |
Bischof Konrad von Querfurt verlegt den Bischofssitz aus der Stadt auf den sicheren Marienberg. |
1198 |
Philipp von Schwaben (Staufer) wird im März in Mainz (und 1205 in Aachen)
und Otto IV. (Welfe) von Braunschweig wird im Juli in Aachen, zum König gewählt. |
1200 Okt/Nov |
Die staufische Mehrheit des Mainzer Domkapitels wählte Leopold II. von Schönfeld zum Erzbischof von Mainz. Die welfische Minderheit wählte in Bingen Siegfried II. von Eppstein. Siegfried musste nach Köln ziehen und eroberte von dort aus, mit den Welfen, Mainz. |
1200 Weihnachten |
Siegfried krönte den Welfen Otto IV. zum König. |
1201 |
Papst Innozenz bestätigte Otto IV. als König und Siegfried als Mainzer Erzbischof. |
1202 |
1202 fällt der Bischof Konrad von Würzburg vom König Philipp ab (er wechselt zu dem welfischen König Otto IV.) und wird am 3. Dez. 1202 von nächsten Blutsverwandten Bod von Ravensburg und Heinrich Hund von Falkenberg (mit ihrem Vasallen Heinrich Fuso und zwei Knechten Herold und Konrad) auf offener Straße erschlagen. Quelle: Fries S. 281.
Als Papst Innozenz III. von diesem Meuchelmord erfuhr, verhängte er den großen Bann über die Mörder und ihre Helfer. Als Strafe wurde ihnen auferlegt, ihre Waffen nur noch gegen Sarazenen oder in Notwehr zu führen, als öffentliche Sünder barfuss und in Wollkleidern zu gehen, Würzburg nur noch an den Hochfesten zu besuchen und sich von den Klerikern eine Buße geben zu lassen. Der Papst hieß es auch gut, dass der Stiftsadel später die Ravensburg zerstörte.
Die Mörder werden praktisch nicht bestraft, dafür sorgte Reichsmarschall Heinrich von Kalden, der Onkel der beiden und ein Parteigänger der Staufer. |
1202 – 2007 Juli |
Heinrich IV. von Hessburg ist Bischof von Würzburg und Anhänger vom Staufer Philipp von Schwaben. |
1205 |
Otto IV. hat erheblich an Macht verloren, Philipp von Schwaben hat viele Anhänger. Auch Papst Innozenz unterstützte jetzt Phillip. |
1206 Juli |
Otto IV. verliert gegen Philipp von Schwaben die Schlacht bei Wassenberg. Otto flieht nach England und erhält vom Papst keine Unterstützung mehr. |
1206 |
Siegfried hatte keine Anhänger mehr, er ging nach Rom. Leopold II. wurde wieder Erzbischof von Mainz. |
1207 – 1223 Dez |
Otto I. von Lobdeburg ist Bischof von Würzburg. Er war am Anfang welfischer Parteigänger, wechselte aber 2012 auf die Staufische Seite. |
1208 Juni 21 |
Philipp von Schwaben wird von Otto von Wittelsbach (Ein Parteigänger des Welfen Otto IV.) in Bamberg ermordet.
Heinrich von Kalden (Ein Parteigänger der Staufer) tötet Otto von Wittelsbach kurz darauf. |
1208 Nov. 11 |
Otto IV., ein Welfe, (+1218) verlobte sich mit Beatrix, der Tochter Philipp von Schwaben, und wird auf dem Hoftag in Frankfurt zum Kaiser gekrönt, Papst Innozenz meldete Bedenken an. |
1208 Ende |
Siegfried kehrt aus Rom zurück und wird wieder Erzbischof von Mainz. |
1209 Mai 24 |
Otto IV. hält eine Versammlung der Fürsten in Würzburg ab. |
1209 Okt 4 |
Kaiserkrönung von Otto IV. |
1209 Ende |
Streit zwischen Papst und Otto IV. wegen Besitztümer in Italien.
Siegfried wechselte zum Papst und den Staufern. |
1210 Nov. 18 |
Nachdem Kaiser Otto IV. weite Teile des Kirchenstaates besetzte, bannt ihn Papst Innozenz, er erneuerte den Bann am 31. März 1211. |
1210 Dez. 8 |
Schlacht gegenüber Hafenlohr, dem späteren Mordstatt und dann Mattenstatt. Sieg des Erzbistum Mainz mit Bod von Ravensburg und Heinrich Hund von Falkenberg (die Staufische Partei) gegen das Bistum Würzburg mit dem ostfränkischen Adel (die Welfische Partei). Große Verluste für die Adelsfamilien Castell, Henneberg, Wertheim, Schwarzenberg, Thüngen, Grumbach (sterben 1243 aus) und Seinsheim. Bis nach Remlingen wurden die flüchtigen Adeligen verfolgt und schließlich getötet. |
1211 Sept |
Die deutsche Fürsten-Opposition mit Bischof Siegried von Mainz trifft sich, auf Veranlassung von Papst Innozenz III. in Nürnberg und wählt Friedrich II. (Sohn von Barbarossa) zum „anderen Kaiser“. |
1212 |
Heinrich III. von Ravensburg wird, unterstützt von Mainz, als Würzburger Bischof gegen Otto I. aufgestellt. Otto flüchtete aus Würzburg, konnte sich jedoch durchsetzen, da er dann auf die Seite des Staufer Friedrich II. wechselte. |
1212 |
Im Kinderkreuzzug werden mehrere tausend Kinder von Marseille aus als Sklaven nach Ägypten verkauft. |
1212 |
Siegfried wurde vom Papst zum apostolischen Legaten benannt. |
1212 Dez |
Siegfried krönte den Staufer Friedrich II. in Mainz zum König. |
1212 Ende |
Otto I. von Lobdeburg, Bischof von Würzburg, zerstört die Ravensburg und die Burg Falkenberg (oberhalb Erlabrunn) {Lautenberger Chronisten}. |
1212/13 |
Der welfische Kaiser Otto IV reagiert auf den „Verrat“ von Siegfried und richtete erhebliche Zerstörungen im Mainzer Gebiet an. |
1213 |
Ältestes erhaltenes Abtsiegel aus dem Kloster Neustadt von Abt Richardus II. |
1214 |
Otto IV. wurde bei Tournai von Friedrich II. und Philipp II. von Frankreich geschlagen. |
1215 Juli 25 |
Friedrich II. wird in Aachen abermals von Bischof Siegfried aus Mainz zum König gekrönt. |
1216 |
Gründung des Bettlerordens der Dominikaner. |
1220 |
Bischof Siegfried aus Mainz nahm an der Kaiserkrönung Friedrichs II. in Rom teil. |
1223 |
Gründung des Bettlerordens der Franziskaner. |
1223 – 1225 |
Nach dem Otto I. von Lobdeburg im Dezember gestorben war, wird Dietrich von Homburg (an der Wern) Bischof von Würzburg. |
1226 Mai 3 |
Die Ritterfamilien ließen nach der Schlacht von 1210 gegenüber Hafenlohr, ein Kloster in Mordstatt erbauen, später Mattenstatt genannt. Die Kapelle von Mattenstatt weihte Bischof Hermann I. von Lobdeburg (Bischof 1225 – 1254) am 3. Mai ein. |
1231 |
Geburtsstunde der Inquisition. Papst Gregor IX. rief die „Inquisitio Haereticae Pravitatis“ ins Leben und beauftragte mit der Bulle „Ille humani generis“ die Dominikaner in Regensburg mit der Ketzerverfolgung. Es folgten andere Dominikanerkonvente und später auch der Franziskanerorden. Mehrere Millionen Menschen wurden wegen Ketzerei ermordet. |
1243 |
Das Stift Würzburg stand mit seinem eigenen Bischof Herrmann von Lobdenburg, mit der Abtei Fulda und den Grafen von Henneberg in Fehde. |
1243 |
Die Herren von Grumbach, Vögte des Klosters Neustadt, sterben aus.
Der letzte des Geschlechtes war Albert Herr zu Rothenfels, der 1243 starb. Seine Tochter Adelheid war mit dem Grafen Ludwig von Rieneck verheiratet, der gegen Lehensgebrauch die Grumbachschen Besitzungen im Jahre 1243 erhielt. |
Um 1250 |
Die alte Erlacher Kirche bestand schon um 1250. 1990 wurden Tonscherben aus dieser Zeit im Fußboden der Kirche gefunden. |
1256 – 1273 |
Interregnum, königslose Zeit. 1273 wird Rudolf I. von Habsburg zum König ernannt. |
1264 |
Kloster Neustadt gründet auf eigenem Besitz eine Propstei in Einsiedel. Die Propstei erhält vom Kloster einen Besitz von Lindenfurt bis Manifridesbrunn (Weibersbrunn?), am Laufe des Hafenlohrer Floßbach entlang. |
1271 – 1295 |
Marco Polo reist mit 17 Jahren mit seinem Vater und Onkel nach China, über Kashgar nach Peking. Rund 8.000 km zu Wasser und zu Land. Nach etwa 4 Jahren waren sie am Ziel und überbrachten Kublai Khan ein Schreiben und Geschenke des Papstes Gregor X. 16 Jahre verbrachten sie in China bevor sie 1295 über Quanzhou nach Venedig zurückkehrten.
1324 starb Marco Polo. |
1287 |
Kirchensynode in Würzburg. |
1295 |
Erstmals urkundlich erwähnt wird der Name der Stadt Lohr am Main im Jahre 1295.
Laut Joseph Schnetz wird Lohr als “apud Larum” schon 3 Jahre früher erwähnt. Quelle: Johann Adam Kopp, 1739, Auserlesene Proben des Teutschen Lehen-Rechts, 2. Teil, Seite 81. |
1298 |
Kirchensynode in Würzburg. |
1298 |
Judenverfolgung und - Ermordung in Franken. In mindestens 130 Ortschaften der fränkischen Diözesen Würzburg und Bamberg wüteten Rintfleisch und seine Anhänger, nicht wesentlich behindert von Adel, Bischof und Oberschicht, dafür häufig mit Unterstützung der örtlichen Geistlichkeit und Teilen der Bürgerschaft. |