Früher besaß Neustadt zwei Wassermühlen.
Die Brenner-Mühle (heutiges Anwesen Schult) in der Nähe des Klosters
und die Roser-Mühle (heutiges Anwesen Pfeuffer) am süd-westlichen Dorfende.
Mit der Brenner-Mühle, am Michaelsberg 8, endet der Mühlbach.
Durch die direkte Nähe zum Kloster, darf man annehmen dass die Brenner-Mühle früher die Klostermühle war.
Am Gebäude findet man heute noch einen Stein mit der Jahreszahl 1563 eingemeißelt.
1837 wurde sie Mittelmühle genannt, hatte 1 Mahlgang und der Besitzer war Michael Gold.
Der letzte Müller aus der ehemaligen Klostermühle war Karl Brenner, auch „Müller’s Karl“ genannt.
Die Mühle kam 1865 in den Besitz der Familie Brenner. Heinrich Brenner (der Uropa von Friedel Schult, geb. Brenner) kaufte die Mühle 1865 von Joseph Schäfer. Heinrich Brenner stammte aus Richen bei Dieburg in Hessen. Sein Sohn, auch mit dem Namen Heinrich, war der nächste Besitzer, er starb 1943. Dessen Sohn Karl, geb. am 05.05.1902, betrieb die Mühle als Müllermeister bis zum 31.12.1978, er starb am 26.03.1991.
Die Mühle besaß eine Kapazität von 1 Tonne/Tag. 1993 ließen Wilhelm Schult und seine Frau Friedel alle Teile ausbauen und verkauften Sie an unterschiedliche Interessenten.
Das barocke Gebäude der zweiten ehemaligen Mühle, der Roser-Mühle, steht ca. 800 m talaufwärts am Rande des Dorfes. Die landschaftlich schön Lage am oberen süd-westlichen Dorfende und die alte Gebäudesubstanz zeichnen diese ehemalige Mühle aus.
1837 wurde sie äußere Mühle genannt, hatte 2 Mahlgänge und der Besitzer war Franz Braunwart.
1926 kaufte Michael Pfeuffer, der Vater von Hans Pfeuffer, vom damaligen Besitzer Roser, einem Junggesellen, die Mühle.
Michael Pfeuffer wurde am 13. Mai 1897 in Rödertal geboren und starb am 7. Februar 1965 in Neustadt am Main. Nach seinem Tod wurde die Roser/Pfeuffer-Mühle 1965 geschlossen.
Heute sind beide Mühlen nicht mehr existent.
Beide wurden stillgelegt, infolge des Mühlensterben, das deutschlandweit ab ca. 1950 einsetzte.