Erstellt am 20. 02. 2005 - letzte Korrektur am 28. 08. 2011
Die Missionsdominikanerinnen von der heiligen Katherina von Siena von Oakford, Natal, in Südafrika sind eine internationale Gemeinschaft mit Provinzen in Südafrika, den Vereinigten Staaten, Deutschland und einer Region in England. Das Generalat der Kongregation ist in Johannesburg/Südafrika. Der Gemeinschaft gehören im Jahre 2005 weltweit rund 200 Schwestern an.
Neustadt ist Provinzsitz und Noviziatshaus der Kongregation für Deutschland. Im Laufe von über 90 Jahren wurden hier einige hundert Missionarinnen im St. Josef-Haus ausgebildet und von dort in die Mission ausgesandt. Über 100 von ihnen stammen aus Franken und der Diözese Würzburg.
Einige Schwestern arbeiten heute in der zu dem Erthal Sozialwerk zugehörigen Übergangseinrichtung für psychisch kranke Menschen, das in vier Gebäuden des ehemaligen Benediktinnerklosters untergebracht ist.
Weitere Häuser der Neustädter Dominikanerinnen sind in Diessen am Ammersee, hier unterrichten Schwestern in der Diözesanen Mädchenrealschule; in Flörsheim am Main das Marienkrankenhaus; in der Diözesanen Bildungsstätte Haus Volkersberg bei Bad Brückenau arbeiten Schwestern in der Jugend- und Erwachsenenbildung.
Die Dominikanerinnen, als Nachfolger der Benediktiner in Neustadt am Main, haben seit 100 Jahren auf ihre Weise das Profil Neustadts mitgeprägt:
1909 wurde das Haus in Neustadt am Main zur Gewinnung und Ausbildung von jungen Missionsanwärterinnen gegründet. Die drei Schwestern Mutter Aloysia Stoss, Mutter Lucy Bader, und Sr. Gabriele Schleich segelten im April 1909 nach Deutschland, um dort ein Haus für die Erprobung und Vorbereitung von Kandidatinnen zu suchen. Zuerst wohnten sie ab dem 14. Mai im Sommerhaus des Abtes im Seegarten. Die Generaloberin M. Innozentia der Dillinger Franziskanerinnen bot ihnen diese Unterkunft an, die diese seit 1907 vom Fürst Löwenstein gepachtet hatte.
Im Herbst 1909 zogen die Dominikanerinnen in das größere Rentamt des ehemaligen Benediktinerklosters über. Das Rentamt wurde seit 1907 von den Dillinger Franziskanerinnen gepachtet. Die Dillinger Franziskanerinnen wollten in Neustadt ein Ferienheim für ihre erholungsbedürftigen Schwestern während der Sommerferien einrichten, dazu kam es jedoch nie. Zunächst lebten die Dominikanerinnen ganz von der Güte der Wohltäter.
Im Spätherbst 1909 kehrte Mutter Aloysia mit vier Postulantinnen nach Südafrika zurück und ließ Mutter Lucy und Mutter Gabriel allein in Neustadt zurück, mit der Aufgabe, ohne jegliche finanzielle Grundlage, ein Erprobungshaus für Kandidatinnen aufzubauen. Es wurde dem Patronat des Heiligen Josef unterstellt und nannte sich fortan Missionshaus St. Josef, Neustadt am Main.
Trotz aller Widerstände wurde der Plan ausgeführt, aber wie, das weiß allein Gott. Für den Lebensunterhalt sorgten Garten und Landwirtschaft.
1912 kamen noch Sr. Raimunda, gebürtig in Kaufbeuren, und Sr. Columbia, eine Irin, von Südafrika nach Neustadt.
Im Frühjahr des gleichen Jahres bereiste auch die Provinzialoberin Mutter Josepha Europa. Neben England, wo Sie ein neues Kloster gründete, verweilte Sie die meiste Zeit in Neustadt.
Ab1912 wurden auch Novizinnen im Kloster Neustadt ausgebildet.
Im Januar 1913 verließ Mutter Josepha mit Sr. Columba und Sr. Gabriele das Kloster Neustadt und reiste zuerst nach London. Sr. Luzia und Pfarrer Riedmann begleiteten kurz darauf die 14 Kandidatinnen aus Neustadt nach London. Dort fuhren Sie zusammen mit Mutter Josepha und Sr. Gabriele mit dem Schiff nach Südafrika weiter. Sr. Columbia wurde jedoch in London krank und reiste deshalb zusammen mit Sr. Luzia und Pfarrer Riedmann zurück nach Neustadt.
In Neustadt waren jetzt Sr. Luzia, Sr. Raimunda und Sr. Columbia.
1913 pachteten die Dominikanerinnen direkt den Konventgarten vom Fürsten Löwenstein.
1916 pachteten sie schließlich auch noch das ehemalige Rentamt-Gebäude direkt vom Fürsten Löwenstein. Jahr für Jahr wurde Miete an den Fürsten von Löwenstein für die Gebäude bezahlt, die er freundlicherweise regelmäßig nach Jahresfrist zurückgab.
Am 1. April 1921 wurde das Herz-Jesu Missionshaus auf dem Volkersberg/Rhön eröffnet.
Die Missionsdominikanerinnen aus Neustadt am Main übernahmen die „Rettungsanstalt sozial gefährdeter Mädchen“ von den "Armen Schulschwestern von unseren lieben Frau" aus München, die das Haus 1869 gegründet hatten.
1955 kaufte die Diözese Würzburg das Gebäude den Dominikanerinnen ab und richtete unter der Regie von Prälat Heinz darin ein Jugendhaus ein. Bischof Dr. Josef Stangl weihte den Bau 1956 ein.
Im zweiten Weltkrieg wurde das Rentamt in Neustadt mit der finanziellen Hilfe der Missionsgesellschaft St. Xaver, Aachen, gekauft. Mit Unterstützung von Pfr. Dr. Breier und Msgr. Alois Lang, Ludwig-Missionsverein München, wurde die ganze Anlage später renoviert und ausgebaut.
Von 1959 bis 1970 betreuten die Dominikanerinnen, in Person Schwester Albertina, den Kindergarten Neustadt.
1960 -1962: Sprengung und Abbruch der Klosterruine, nach über 100 Jahren, und Neubau des Missionshaus St. Josef durch die Dominikanerinnen.
1976 – 78: Der Charitas-Verband baut des Haus St. Michael, eine Einrichtung der medizinisch-beruflichen Rehabilitation. Die Einweihung erfolgt 1978.
2005: Übernahme des Hauses St. Michael durch das Erthal Sozialwerk.
Im September 2006 wurde ein Gesprächsraum eingerichtet, er wird von Schwester Albertina betreut.
Am Samstag den 23. Mai 2009, feierten die Missionsdominikanerinnen der Heiligen Katharina von Siena von Oakford/Natal, Südafrika, das Jubiläum >100 Jahre Missionshaus St. Josef in Neustadt am Main<.
Detaillierte Information unter: http://www.weyer-neustadt.de/content/DesktopDefault.aspx?tabid=260
Weitere Infos zu den Dominikanerinnen aus Neustadt am MAin:
http://www.kloster-neustadt.net/aufgaben-neustadt-am-main.html
Hier noch eine Liste (Ein Dank an Sr. Theresita) der Dominikanerinnen, die aus Neustadt und Erlach stammen. Alle sieben Missionsdominikanerinnen gingen nach Südafrika. Fünf davon starben dort und wurden dort auch beerdigt. Eine von Ihnen, Sr. Jacinta (Margarete, Gertrud) Grübel OP aus Erlach, steht immer noch im Dienst der Mission.
Name |
Geboren |
Eintritt in Orden |
Sonstiges |
Gestorben |
Sr. Burkharda (Dorothea Philomena) Völker OP |
1900 in Neustadt |
1920
Dominikanerin |
60 Jahre Missionsarbeit. Lehrerin und Rektorin an versch. Missionsschulen |
1984 |
Sr. Hedwig (Katharina) Harth OP |
1882 in Neustadt |
1921 Dominikanerin |
20 Jahre Missionsarbeit. Köchin und Hauswirtschafterin auf versch. Missionsstationen und Internaten |
1953 |
Sr. Alana (Maria) Kallenbach OP |
1901 in Neustadt, Aurora |
1924 Dominikanerin |
38 Jahre Missionstätigkeit. Lehrerin an versch. Missionsschulen. |
1964 |
Sr. Clothilde (Wilma) Salzmann OP |
1906 in Worms |
1924 Dominikanerin |
43 Jahre Missionsarbeit. War in der Verwaltung tätig. |
1971 |
Sr. Cornelia (Margaretha Susanna) Völker OP |
1903 in Neustadt |
1925 Dominikanerin |
64 Jahre Missionstätigkeit. Lehrerin, die Ihre Besuche mit dem Fahrrad erledigte. |
1992 |
Sr. Rosaria (Anna) Finn OP |
1901 in Neustadt |
1925 Dominikanerin |
45 Jahre Missionsarbeit. Hauswirtschafterin auf verschiedenen Missionsstationen. |
und begraben 1975 in Flörsheim am Main |
Sr. Jacinta (Margarete Gertrud) Grübel OP |
1931 in Erlach |
1951 Dominikanerin |
Seit 1953 Missionsarbeit. Die Schwester unterrichtet noch in Englisch und Afrikaans an einer Schule in Durban. |
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Weitere Infos zu allen Geistlichen die aus Neustadt und Erlach stammen, finden Sie unter:
Interessantes/Personen/Geistliche